Jean Senebier

1742-1809

Leben und Werk


Senebiers Vater war ein wohlhabender Kaufmann.    Nach einem Studium der Theologie wurde er 1765 zum Pfarrer geweiht und 1769 Pastor in der Gemeinde Chancy in der Schweiz. 1773 siedelte er nach Genf über, nachdem er zum Stadtbibliothekar ernannt worden war. In dieser Eigenschaft veröffentlichte er 1786 ein Werk über die Geschichte der Literatur in Genf.


Darüber hinaus beschäftigte er sich vor allem mit botanischen Studien, insbesondere zu Pflanzenphysiologie. Er machte die wichtige Entdeckung, dass Pflanzen zur Aufnahme von Kohlendioxid Licht benötigen und das ohne dessen Gegenwart kein Sauerstoff abgegeben wird. Mit dieser Beobachtung legte er den Grundstein zur Erforschung der Photosynthese.




Die entdeckung der spektralen Empfindlichkeit von Chlorsilber


Auf der Grundlange von Carl Wilhelm Scheeles Beobachtung zur Schwärzung von Chlorsilber durch Licht führte Senebier systematische Versuche durch. Er setzte Chlorsilber unter verschieden dicken Papierschichten, Glas und anderen Substanzen dem Licht aus und wiederholte auch die Spektralversuche von Scheele. Dabei bestimmte er die Zeit, die Sonnenlicht bestimmter Farbe benötigte, um Chlorsilber zu schwärzen. Dabei stellte er 1782 folgende Tabelle auf:


rotes Licht                         20 min

orangefarbenes Licht        12 min

gelbes Licht                        5 min, 30 s

grünes Licht                       37 s

blaues Licht                       29 s

purpurfarbenes Licht         25 s

violettes Licht                    15 s


Hier zeigt sich auch die Ursache der nicht tonwertrichtigen Wiedergabe in frühen S/W Fotografien, die erst durch die Entdeckung von Sensibilisatoren überwunden werden konnte.


Senebier untersuchte auch das Verhalten verschiedener Harze gegenüber Licht. Dabei stelle er fest, dass sie, nachdem sie intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren, hart wurden und nicht mehr in Terpentin löslich waren.


Obgleich die Experimente von Schulze und Scheele von vielen Forschern wiederholt wurden und sogar in die populärwissenschaftliche Literatur der Zeit eingingen, kam keiner der Forscher auf den Gedanken, die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze praktisch zu nutzen.

Quelle: Wikipedia